Ausgangssituation/Motivation
Die Forschung über Anwendungsmöglichkeiten der PV im urbanen Bereich und die Entwicklung konkreter Lösungsansätze hat sich bisher hauptsächlich auf Dachflächen oder ähnliche Strukturen konzentriert. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und die planerischen Strategien im städtischen Bereich sind auf solche Anwendungen hin ausgelegt.
Freiflächen in der Stadtlandschaft wurden demgegenüber bisher sehr wenig hinsichtlich ihrer Eignung für PV-Installationen untersucht. Syn[En]ergy möchte diesen Bereich vertiefen und innovative Lösungsmöglichkeiten entwickeln.
Inhalte und Zielsetzungen
Die Photovoltaiknutzung unterliegt zahlreichen rechtlichen, raumplanerischen, gestalterischen, technischen, ökologischen, ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen. Die Nutzung urbaner Freiflächen für Photovoltaik ist vor allem dann sinnvoll, wenn sich neben der nachhaltigen Energieproduktion auch Synergieeffekte zu anderen Nutzungen ergeben und so ein Mehrwert für Städte und Ihre BewohnerInnen generiert werden kann. Umgekehrt können durch eine Mehrfachnutzung der vorhandenen Fläche auch Standorte für die energetische Nutzung interessant werden, welche bei alleiniger PV-Nutzung ökonomisch nicht ausreichend geeignet wären.
Syn[En]ergy verfolgt als inter- und transdisziplinäres Projekt folgende Zielsetzungen:
- Erforschung von Synergieeffekten zwischen Photovoltaiknutzung auf horizontalen Stadtflächen und anderen Nutzungsansprüchen als Grundlage für eine nachhaltige Energieerzeugung
- Potenzialabschätzung von Photovoltaiklösungen auf Freiflächen im Großraum Wien als Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung von Städten
- Erschließung neuer Marktnischen für die österreichische PV-Industrie
- Aufzeigen energie- und ressourceneffizienter Handlungsalternativen für EntscheidungsträgerInnen im Bereich von Wirtschaftsunternehmen und der öffentlichen Verwaltung als Beitrag zur Energiewende
- Entwicklung einer Typologie möglicher PV-Installationen auf Freiflächen
- Entwicklung von Methoden zu Visualisierung von PV-Projekten als Grundlage von Akzeptanzuntersuchungen und Bewertungsverfahren
- Entwicklung eines Beitrags zur Stärkung der Resilienz von Städten durch Untersuchung der Akzeptanz von NutzerInnen und EntscheidungsträgerInnen hinsichtlich der urbanen Photovoltaiknutzung an Orten des persönlichen Alltags
- Diskussion der Möglichkeiten der Kommunikation von städtischen Entwicklungsstrategien an die Bevölkerung durch die sichtbare Nutzung des öffentlichen Raumes mit Photovoltaik
Methodische Vorgehensweise
Das Projektvorhaben ist inter- und transdisziplinär ausgerichtet. In einem Mixed Method Design werden sozial- und naturwissenschaftliche, technische und ökonomische Methoden integriert. Untersuchungsgebiet ist der Großraum Wien.
Erwartete Ergebnisse
- Technische und ökonomische Berechnungen urbaner Photovoltaikpotenziale unter Berücksichtigung der sozialen Akzeptanz für den Großraum Wien
- Entwicklung von sozial akzeptierten Photovoltaiklösungen für städtische Freiflächen
- Web GIS Kartenapplikation der Photovoltaikpotenziale im Großraum Wien
- 3D Augmented Reality Modelle (AR) zur immersiven Interaktion von Gestaltungsentwürfen mit der umgebenden Umwelt als neue Form der Vermittlung und Bewertung von Planungsvorhaben
- Leitfaden für die Stadtplanung und Landschaftsarchitektur zur Berücksichtigung des erneuerbaren Energiepotenzials in urbanen Räumen